Geschichte

24. Dezember 2004
Vereidigung der neuen, 28 Mitglieder (darunter 3 Frauen) umfassenden Regierung.

7. Dezember 2004
Vereidigung des ersten Präsidenten der islamischen Republik Afghanistans, Hamid Karzai, sowie der beiden Vizepräsidenten Zia Massoud und Karim Khalili.

9. Oktober 2004
Erste demokratische Wahl eines Staatspräsidenten, aus der Hamid Karzai mit 55,4% der abgegebenen gültigen Stimmen als Sieger hervorgeht.

März/April 2004
Berliner Afghanistan-Konferenz bekräftigt internationales Engagement für die kommenden Jahre.

Dezember 2003/April 2004
Auf der verfassungsgebenden Großen Ratsversammlung (Constitutional Loya Jirga) wird eine neue Verfassung verabschiedet.

Juni 2002
Eine Loya Jirga (Große Ratsversammlung) bestätigt Karzai als Präsidenten der „ATA“ (Afghan Transitional Authority).

Januar 2002
Hamid Karzai übernimmt die übergangsregierung.

2001
Als Reaktion auf die Angriffe vom 11. September 2001 greift die „Globale Koalition gegen den Terror“ unter Führung der USA und Großbritanniens in Afghanistan die Taliban und Al Qaida an und treibt diese zur Flucht.

1996
Hekmatyar und Rabbani unterzeichnen Friedenspakt. Hekmatyar wird Premierminister. Im September ergreifen die Taliban unter Mullah Omar die Macht in Kabul und verdrängen die Regierung Rabbanis, auf ca 10% des Territoriums im Norden des Landes.
Osama bin Laden und seine Organisation Al Qaida gewinnen zunehmend Einfluss auf die Politik Mullah Omars.

1995
Massive Siege der Taliban.

1993
Die Taliban Miliz entsteht mit pakistanischer Unterstützung. Dostum und Hekmatyar kämpfen gegen die Regierung Rabbanis.

1992
Sturz Najibullahs durch Mudschaheddin. Professor Burhannudin Rabbani wird Präsident.

14.04.1989
Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan.

November 1987
Loya Jirgah verabschiedet Verfassung der „Republik Afghanistan“ und wählt Generalsekretär Najibullah zum Staatspräsidenten.

November 1986
Babrak Karmal verliert auch Amt des Präsidenten des Revolutionsrates (Staatsoberhaupt). Seit 1987 Exil in der Sowjetunion.

Mai 1986
Dr. Mohammad Najibullah löst Babrak Karmal als Generalsekretär der DVPA (Demokratische Volkspartei Afghanistans) ab.

24. – 27.12.1979
Sowjetische Invasion. Amin wird ermordet und Karmal neuer Präsident.

14.09.1979
Amin stürzt Taraki

05.12.1978
Unterzeichnung eines Vertrages über „Freundschaft, gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit“ durch Taraki in Moskau.

27.04.1978
Militärputsch gegen Daud. Taraki wird neuer Präsident und Amin zweiter Mann im Staat

17.07.1973
Unblutiger Staatsstreich und Sturz von König Mohammad Zahir Shah (auf Auslandsreise). Die Republik wird ausgerufen und der einstige Premier Daud zum Präsidenten ernannt.

1965
Parlamentswahlen

01.10.1964
Neue demokratische Verfassung tritt in Kraft

09.03.1963
Rücktritt von Premierminister Daud

1961
Erneute Grenzschließung durch Pakistan

18.02.1956
Neues Wirtschaftshilfeabkommen mit den USA

 Dezember 1955
Bulganin und Chruschtschow zu Besuch in Kabul (25 Mio. USD Militärhilfe und 100 Mio. USD Kredit für den 1. Fünfjahresplan ab 1956)

1955
Erneute Blockade durch Pakistan (Paschtunistanfrage)

21.06.1955
2. Transitabkommen mit der UdSSR (Inhalt: u. a. Ausbau der Salang-Straße und des Flusshafens am Amu Darya)

06.09.1953
Mohammad Daud („Roter Prinz“) wird Premierminister

Januar 1952
Einstellung der wirtschaftlichen und technischen Hilfe sowie Militärunterstützung durch die USA, da Afghanistan nicht den Militärpakten CENTO und SEATO beitreten will.

17.07.1950
1. Transit-Abkommen mit der UdSSR

1949 – 1950
Grenzzwischenfälle mit Pakistan wegen der Paschtunistan-Frage und Handelsblockade durch Pakistan.

1947
Aufteilung von Britisch-Indien. Die afghanische Regierung vertritt die Auffassung, die Bevölkerung zwischen der afghanischen Grenze und dem Indus sei afghanisch und solle selbst bestimmen, wem sie sich anschließen wolle. Pakistan ist gegen solche Selbstbestimmungspläne (Paschtunistan).

1931
Afghanistan wird konstitutionelle Monarchie

24.06.1929
Erneuerung des ausgelaufenen Neutralitäts- und Nichtangriffsvertrages zwischen der UdSSR und Afghanistan (Laufzeit 5 Jahre).

31.08.1926
Neutralitäts- und Nichtangriffsvertrag zwischen der UdSSR und Afghanistan (Laufzeit drei Jahre).

28.02.1921
Freundschaftsvertrag zwischen der RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik) und Afghanistan, der militärische und politische Abkommen mit Dritten ausschließt. Kabul erhält von Moskau finanzielle und technische Hilfe.

August 1919
Ende des britischen Protektorats über Afghanistan

1893
Vertrag mit England betreffend Durand-Linie, d. h. die Ostgrenze wird willkürlich durch das Gebiet der Paschtunenstämme gelegt. Der afghanische Emir Abdur Rahman stimmt unter englischem Druck zu

1843 – 1863
Dost Mohammad begründet Afghanistan in seinem heutigen Umfang

1747
Nach der Ermordung des turkmenischen Saffawiden-Herrschers in Afghanistan, Nadir Shah, gelingt es dem Führer seiner Leibwache, Ahmad Durrani, in Kandahar die Zustimmung der verschiedenen Stämme, der Paschtunen, Tadschiken, Usbeken, Turkmenen, Kirgisen und Hazara, zu gewinnen. Ahmad Durrani wird Shah Afghanistans. In der Einigung der Stämme unter einer durch einen König repräsentierten Staatsgewalt wird der Beginn des modernen afghanischen Staates gesehen.
Grundlagen zur jüngsten politischen Geschichte.

1667 – 1672
Paschtunische Stämme unter Führung des Stammes der Yussufzai rebellieren gegen die Armee des indischen Moghul-Reiches.

17. Jahrhundert
Herat gehört unter der Dynastie der schiitischen Saffawiden zu Persien, Kabul zu Indien. In Kandahar berührten sich beide Einflusszonen.

1507
Die aus Buchara und Samarkand heranziehenden Usbeken erobern Herat und vertreiben die Timuriden. Der Timuride Mohammed-ud-din, genannt Babur, zieht nach Nordosten und erobert Kabul. Es gelingt Babur nie, die kriegerischen Paschtunen-Stämme wirklich zu beherrschen. Er richtet seinen Eroberungsdrang nach Osten, nach Delhi, und siegt 1526 über die Herrscher der Lodhi-Dynastie.

1405 – 1447
Mit der Herrschaft von Shah Ruch beginnt die Blütezeit der Timuriden in Herat.

1382
Herat rebelliert gegen Timur Leng und wird zerstört.

1370
Timur Leng, Führer eines türkisierten Mongolenstammes fällt in Afghanistan ein.

1208
Der türkische Herrscher Khorezm Shah Mohammed II erobert das Reich von Ghor, wird jedoch von den Horden Dschingis Khans verjagt, die einfallen und u.a. Herat dem Erdboden gleichmachen. Der Nachfahre Dschingis Khans, ügedai, erobert Seistan und Ghor. Nachkommen seiner Truppen sind der heutige Stamm der Hazara in Zentralafghanistan.

1040
Sieg der turkmenischen Seldschuken über die Ghaznaviden.
Die Seldschuken werden durch die aus dem Bergland von Ghor stammenden Ghoriden unter Führung von Alauddin Jahansuz, des „Weltenverbrenners“ bekämpft. Unter ihnen setzt sich der Islam als prägendes Element durch, während der arabische Einfluss fast gänzlich verschwindet.

999 – 1030
Reich der Ghaznaviden von Buchara bis in den Nordwesten Indiens unter Mahmud dem Großen mit Zentrum in Ghazni.

652
Eindringen arabischer Truppen in afghanisches Gebiet. Als Gegenreaktion nationale, persisch orientierte Selbstbesinnung.

 

Quelle & Weitere Informationen: Auswärtiges Amt